Beschreibung

Stefan Heidtmann (p), Gerd Dudek (ts), Reiner Winterschladen (tp), Dieter Manderscheid (b), Klaus Kugel (dr)

Die Musik des Stefan Heidtmann Project ist kein in sich geschlossenes System, sondern klingt auch nach über acht Jahren und zweier bisher veröffentlichter CDs wie ein atmender Gesamtorganismus. Der Kölner Pianist versteht es beeindruckend, historische Entwicklungen und zeitgemäße Strömungen in seine Musik einzuflechten, sie, ähnlich einem Katalysator, furchtlos aufzunehmen, sie intelligent aufzuarbeiten, konzentriert einzuordnen und letztendlich individuell anzureichern. Das neueste Ergebnis dieses kreativen dynamischen Prozesses liegt nun auf

„Omorfia“ als eine stimmige und ästhetisch ausgereifte Musik vor. Immer zwischen transparenter Komposition und kraftvoller Improvisation pendelnd, besticht die differenzierte Vitalität und musikali sche Abenteuerlust des Albums. Dieses gelingt nicht zuletzt aufgrund der beinahe magischen Chemie, die die einzelnen Mitglieder des Quintetts miteinander zu verbinden scheinen. Es sind Solisten, die ohne Widerstand in die Rolle des Begleiters schlüpfen, Sideman, die immer wieder zu solisti schen Höhenflügen aufbrechen. Gerd Dudek, mittlerweile jenseits des 70. Lebensjahres, glänzt aufgrund seine Erfahrung und seines avantgardistischen Feingefühls. Reiner Winterschladen findet in dieser Formation genau jene Voraussetzungen, die ihn schon immer zu Höchstleistungen stimuliert haben: Eine überschaubare, eine verbindliche Freiheit. Und Bassist Dieter Manderscheid findet mit Schlagzeuger Klaus Kugel wie beiläufig zu einer unerbittlichen rhythmischen Grundierung, die alles und jeden zu Tragen in der Lage ist. Insofern kommt

„Omorfla“ einer mitreißenden musikalischen Expedition von geistesverwandten Überzeugungstätern gleich.

Jörg Konrad, Jazzpodium 06/2010

English

The music of the Stefan Heidtmann Project is not a self-contained system, but even after eight years and two CDs released to date, it still sounds like a breathing organism. The Cologne-based pianist impressively weaves historical developments and contemporary trends into his music, fearlessly absorbing them like a catalyst, intelligently processing them, concentrating on classifying them, and ultimately enriching them individually. The latest result of this creative dynamic process is now available on

“Omorfia” as harmonious and aesthetically mature music. Always oscillating between transparent composition and powerful improvisation, the album captivates with its nuanced vitality and musical adventurousness. This is achieved not least thanks to the almost magical chemistry that seems to connect the individual members of the quintet. They are soloists who slip into the role of accompanists without resistance, sidemen who repeatedly take off on soloistic flights of fancy. Gerd Dudek, now in his 70s, shines thanks to his experience and avant-garde sensitivity. Reiner Winterschladen finds in this formation exactly the conditions that have always stimulated him to peak performance: a manageable, binding freedom. And bassist Dieter Manderscheid, together with drummer Klaus Kugel, casually finds an unrelenting rhythmic foundation that is capable of carrying everything and everyone. In this respect,

“Omorfla” is like a rousing musical expedition by kindred spirits who are convinced of their convictions.

Jörg Konrad, Jazzpodium 06/2010